Ausgleichsbetrag – Komponentenmethode

Die zum Zweck der Festsetzung eines Ausgleichsbetrages festzustellende Erhöhung des Bodenwertes kann anhand des Komponentenverfahrens ermittelt werden. Eine nach einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme gegebene höhere Ausnutzbarkeit eines Grundstücks hinsichtlich des Maßes der baulichen Nutzung wirkt sich bei bereits vorhandener Bebauung nur dann werterhöhend aus, wenn die Bebauung wirtschaftlich nicht mehr langfristig nutzbar ist. Diesen Beschluß sollten Immobiliengutachter…

Erbbaurecht an Bauerwartungsland

Beim Kauf eines sich auf Bauerwartungsland beziehenden Erbbaurechts trägt i.d.R. der Käufer das Risiko, ob und wann das Grundstück bebaubar wird. Ein Erbbaurecht mit dem Inhalt, auf dem Grundstück Gebäude aller Art in Übereinstimmung mit dem zu erstellenden Bebauungsplan errichten zu dürfen, ist zulässig. Das Erbbaurecht geht nicht unter, wenn sich die Erwartung der Bebaubarkeit…

Wohnrecht muß u.U. versteuert werden

Das Wohnhaus wird an die Kinder vererbt, doch der Partner soll weiter darin wohnen dürfen. Abgesichert durch ein Wohnrecht. So wird es häufig in Testamenten verfügt. Für den hinterbliebenen Partner kann dies jedoch u.U. teuer werden. Der Bundesfinanzhof hat nun in einem Urteil bestätigt, daß der hinterbliebene Ehepartner ein lebenslanges, unentgeltliches Wohnrecht versteuern muß, wenn der…

Finanzgericht erkennt nur Gutachten von einem Öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen an

Nach § 146 Abs. 7 BewG ist ein niedriger Wert als der vom Finanzamt festgesetzte Wert festzusetzen, wenn der Steuerpflichtige einen niedrigeren gemeinen Wert (Verkehrswert) nachweist. Der Steuerpflichtige trägt insoweit die Nachweislast. Er kann den Nachweis durch ein Sachverständigengutachten erbringen. Bei dem Sachverständigen muß es sich um einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen handeln. Aufgrund…

Missverhältnis von Kaufpreis und Gegenleistung

Ein besonders grobes Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung, das ohne das Hinzuziehen weiterer Umstände den Schluss auf eine verwerfliche Gesinnung des Begünstigten erlaubt, liegt bei Grundstückskaufverträgen grundsätzlich erst ab einer Verkehrswertüber oder -unterschreitung von 90 v.H. vor. Dieses Urteil ist auch von Interesse für Immobiliensachverständige und Immobiliengutachter bei der Immobilienbewertung. BGH. Urt. vom 24.01.2014  -V…

Chartered Surveyor

Die Qualifikation als Chartered Surveyor ist kein ausländischer Befähigungsnachweis i.S. des § 36a GewO. Dieses Urteil ist auch von besonderem Interesse für Auftraggeber einer Immobilienbewertung durch Immobiliensachverständige und Immobiliengutachter. VG Düsseldorf, Urt. vom 14.02.2014  -3 K 614/12-

Baumängel, Bauschäden, Fahrlässigkeit (grobe)

Bei der Haftung des Sachverständigen für ein unrichtiges Verkehrswertgutachten in einem Zwangsversteigerungsverfahren ist zu berücksichtigen, daß dieses der Feststellung des Verkehrswertes des Versteigerungsobjektes dient und gerade auch in dieser Hinsicht, also bezüglich des festgestellten Verkehrswertes unrichtig sein muß. Baumängel und Bauschäden haben in diesem Zusammenhang insoweit Bedeutung, als sie sich auf den Verkehrswert auswirken. Anders…

Darf der Mieter bei Verkauf Fotos verweigern?

Ein Wohnungseigentümer will seine Immobilie verkaufen, doch der Mieter zeigt sich unkooperativ. Besichtigungstermine blockt er ab und Fotos von seinen Privaträumen will er auch nicht zulassen. Für viele Mieter ist es eine unangenehme Situation, wenn potenzielle Käufer der Wohnung nicht nur die betreffenden Räume, sondern auch die gesamte Privatsphäre inspizieren. Wehren können sie sich dagegen…

Überprüfung der Sachkunde

Ein Bewerber für eine öffentliche Bestellung kann gegen die Prüfung vor der IHK nicht einwenden, daß die Behörde ihn zu Unrecht zu dem prüfungsähnlichen Verfahren herangezogen habe, weil er seine Sachkunde bereits durch den Abschluß seines Studiums zum Diplom-Sachverständigen (DIA) für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken, für Mieten und Pachten an der Deutschen-Immobilien-Akademie…

Garagendach als Dachterrasse?

Ein Mieter eines Mehrfamilienhauses nutzt das Dach der dazugehörigen Garage als Dachterrasse. Der Voreigentümer hatte das erlaubt. Der neue Eigentümer (Vermieter) widerruft jedoch die Genehmigung. Der Streit landet vor Gericht. Gewöhnlich umfasst ein Mietvertrag nicht die Nutzung eines Garagendaches als Terrasse. Im Einzelfall kann bei Gestattung durch den Vermieter durch langjährige unbeanstandete Nutzung ein Anspruch…